Die Hagia Sophia in Istanbul

Hagia Sophia

Ayasofya Meydanı Sultanahmet Fatih, Istanbul, Turkey

 

Die Hagia Sophia in Istanbul ist eines der berühmtesten Kirchgebäude und bedeutendsten Denkmäler der Welt. Ihre wechselvolle Geschichte scheint noch nicht beendet, denn es gibt Überlegungen in der Türkei, aus dem derzeitigen Museum, das fast dreieinhalb Millionen Menschen pro Jahr besuchen, in absehbarer Zeit wieder eine Moschee zu machen – ein Plan, der von den Menschen aller Glaubensrichtungen unterschiedlich bewertet wird.

Von Konstantinopel zu Istanbul – Von Kirche zu Moschee

Die Hagia Sophia war schon einmal Moschee: 537 als christliche Kirche erbaut, wurde sie nach der Eroberung Istanbuls 1453, damals noch Konstantinopel, zur Moschee. Heute dient sie als Museum und wird von aussen wie innen aufgrund ihrer Schönheit bewundert, besucht und fotografiert: ein Kraftort für Christen, Muslime und alle Kulturliebhaber.

Christliche Ursprünge in der Hagia Sophia

Grandiose Kunst in der Hagia Sophia

Hagia Sophia heisst „heilige Weisheit“, das Istanbuler Wahrzeichen wird auch als Sophienkirche bezeichnet. Bis heute rätseln Architekten, wie ein Gebäude dieser Art zu damaliger Zeit gebaut werden konnte. Die mächtige Kuppel der typmässig bedeutendsten Basilika der Welt besitzt einen Durchmesser von 31 Metern!

Mit der Errichtung der Hagia Sophia endete die Spätantike. Als Kaiser Justinian I. sie mithilfe der Baumeister Anthemios von Tralleis (Architekt) und Isidor von Milet (Mathematiker) erbaute, gab es die heutigen vier Minarette noch nicht; sie wurden von den Osmanen erst später angefügt.

Die Hagia Sophia thronte von Beginn an als Kraftort über Istanbul und der Christenheit, denn der Patriarch von Istanbul stand über dem römischen Papst. Hier in der Hagia Sophia fand daher auch die Krönung der römischen Kaiser statt. Die erhaltene Schönheit des Innenraums haben wir Sultan Mehmed II. zu verdanken, der die christlichen Symbole nur verhängte oder übertünchte, aber nicht zerstörte, seinerseits Neues hinzufügte. Atatürk machte 1935 aus der Moschee ein Museum – der Kraftort Hagia Sophia konnte auf diese Weise durch alle Jahrhunderte bewahrt und bis heute von unzähligen Menschen, unabhängig von ihrer Religion, bestaunt werden.

Prächtige Kunst - lnnenansicht der Hagia Sophia

Die wunderschönen goldbesetzten Mosaike der Gründungszeit waren schon vor der Eroberung Istanbuls teilweise nicht mehr vorhanden. Heute finden sich die vielleicht wertvollsten Kunstwerke in den oberen Galerien. Leider wurden im Laufe der Zeit weitere Mosaike zerstört, doch Figurengruppen und wertvoller Marmorschmuck aus der christlichen Zeit sind erhalten.

Über die Anzahl der Glocken gibt es unterschiedliche Angaben und bis auf eine kleine Glocke wurden sie alle zerstört oder fortgeschleppt, ebenso wie der Altar und die liturgischen Geräte. Weiterhin wurden Teppiche ausgelegt, eine Loge für den Sultan errichtet und die Kreuze entfernt. Der Halbmond hielt Einzug und es gab manche Umbauten, beispielsweise Gebetsnischen, die Moscheen benötigen. Die Frauengalerie, wie sie bis heute in Moscheen üblich ist, war auch Usus in Byzanz. Die damalige Taufkapelle wurde schliesslich ein muslimisches Grab und die Hagia Sophia Grablege der Sultane.

Altar in der Hagia Sophia

Bis heute ein starker Ort der Kraft

Heute besticht die Hagia Sophia als Kraftort, der die ganze Historie des Hauses darstellt, angefangen von der Zeit als Hauptkirche von Byzanz und Zentrum Ostroms bis zur heutigen Bedeutung als Touristenattraktion und Wahrzeichen Istanbuls. Die Kombination von christlichen und muslimischen Kunstschätze ist in dieser Art wohl einmalig. Im Hof der Hagia Sophia bieten archäologische Funde weiteres Anschauungsmaterial.