Kloster Engelberg
Das Benediktinerstift Kloster Engelberg liegt an den sanften Talhängen des Berges Titlis. Konrad von Sellenbüren, letzter Nachkomme der bedeutendsten Adelsfamilie dieser Gegend, stiftete den Bau auf seinem Grundbesitz. Im Jahre 1120 wurde das Kloster von Mönchen aus Muri unter der Leitung von Abt Adelhelm gegründet. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde das Leben im Kloster Engelberg durch Mönche aus Blasien reformiert. Ebenso erfolgte in jener Zeit die Gründung einer Schreibschule welche in den kommenden 50 Jahren ihre Blütezeit erlebte. Bis 1615 wurde das Benediktinerstift unter Abt Frowin als Doppelkloster geführt. Seit 1604 ist es Teil der Schweizer Benediktinerkongregation.
Kloster Engelberg hat in dem gleichnamigen Ort eine zentrale Stellung und Wirkung. Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution hatte der Abt zeitgleich die geistige und weltliche Leitung inne. Ab 1798 war der Ort autonom. In den folgenden Jahrhunderten wurde Kloster Engelberg immer wieder von inneren wie äußeren Schwierigkeiten heimgesucht: interne Streitigkeiten, Anfeindungen aus der umgebenden Bevölkerung, Feuerkatastrophen und nicht zuletzt auch diverse Pestepidemien. Das heutige Erscheinungsbild des Klosters Engelberg entspricht dem barocken Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Ein Schwerpunkt in der klösterlichen Betätigung lag immer in der Förderung junger Menschen. Im 19. Jahrhundert erfolgte ein wichtiger Ausbau der Klosterschule. Seit 1909 bietet man auch den Maturitätsabschluss an. Heute befindet sich in der Anlage ein zweisprachiges Gymnasium (Maturität in Deutsch und Englisch) und eine Sekundarschule sowie ein Jungen- und Mädchen-Internat. Das Kloster Engelberg übernimmt somit wichtige Aufgaben im Bildungssektor. Darüber hinaus stellen Seelsorge und die damit verbundene Gastfreundschaft; die Pflege von Kultur, Handwerk und regionaler Landwirtschaft die Kernaufgaben des Benediktinerstifts dar.
Menschen die nicht Teil der klösterlichen Gemeinschaft sind, verbinden mit dem Begriff des Klosters in erster Linie einen Ort der Ruhe und Andacht. Der Aufenthalt im Kloster ermöglicht eine Auszeit vom Alltag. Nur in der totalen Abkehr weltlicher Verbindlichkeiten sehen immer mehr Menschen eine Möglichkeit innere Kraft zu tanken. Somit ist das Kloster Engelberg auch vor allem ein Kraftort für die Menschen.
Die Nachfrage nach zeitlich begrenzten Aufenthalten in einem Kloster nimmt stetig zu. Je größer die externen Belastungen in unserer Gesellschaft werden, umso größer wird der Wunsch nach einem Ausgleich. Hier ein Angebot zu schaffen hat im Kloster Engelberg eine lange Tradition: Einzelpersonen oder Paare können im öffentlichen Teil des Klosters, in ehemaligen Mönchszellen, ein Quartier beziehen. Die Unterkünfte sind komfortabel aber schlicht ausgestattet. Nichts soll den Besucher ablenken. Unter dem Motto „Auszeit für Leib und Seele“ kann man sich an einen Kraftort begeben der sich zugleich in einer der schönsten Berglandschaften der Zentralschweiz befindet. Das Benediktinerstift bietet auch eine seelsorgerische Begleitung während des Aufenthaltes an. Ebenso sind Buchungen während der Feiertage, so z. Bsp. an den Kar- und Ostertagen sowie an Weihnachten, möglich.
Ein weiteres Angebot welches sich ausschließlich an Männer richtet, ist das Programm „Kloster auf Zeit“. Wer eine längere und intensivere Zeitspanne benötigt um wichtige Frage in seinem Leben zu klären, kann zeitlich begrenzt ein Teil der Klostergemeinschaft werden. Gemeinsame Gebete und Mahlzeiten sowie Informationen zum Leben in einem Benediktinerkloster werden hier – an diesem einzigartigen Kraftort – erfahrbar.
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