Kirchen – Kraftorte in der Nähe!
Eine Kirche dient vor allem Christen als Ort der Stille und Anbetung. Hier suchen sie das Gespräch mit Gott und erhoffen sich Antworten auf ihre Gebete. Doch auch Andersgläubige empfinden den Aufenthalt in dem christlichen Gotteshaus oftmals als bereichernd und kraftspendend.
Dies liegt sicherlich nicht zuletzt an der ehrfurchtgebietenden und zugleich festlichen Atmosphäre, welche durch sakrale Gesänge und den Duft von Weihrauch und Kerzen noch unterstützt wird. Wer Zeit zum Nachdenken und Besinnen benötigt, findet hier einen Ort der ungestörten Ruhe.
Abgesehen von dem Stellenwert, den diese Stätten der Religionsausübung in der heutigen Zeit haben, trägt auch ihre oftmals jahrhundertealte Geschichte zu ihrer spirituellen Bedeutung bei. Denn viele Orte, an denen später Kirchen entstanden, galten den Einheimischen bereits vor der Missionierung als Kraftort und Kultstätte. Die Auswahl dieser heidnischen Heiligtümer wurde dabei zumeist aufgrund ihres außergewöhnlichen optischen Erscheinungsbildes oder ihrer geographischen Lage getroffen. Auch Orte, die historisch von Bedeutung waren, da sie beispielsweise von einer gewonnenen Schlacht zeugten, wurden zur Kultstätte umfunktioniert. Naturvölker erwählten vorzugsweise außergewöhnliche Felsformationen, Höhlen und Quellen zu ihren sakralen Orten.
Um den heidnischen Völkern den Übergang zu einer neuen Religion zu erleichtern, wurden im Zuge der Christianisierung Kirchen auf alten Kultstätten erbaut. VertreterInnen der esoterischen Bewegung sprechen diesen Orten zudem aufgrund der Energiequalität der Erde eine ganz besondere Kraft zu. Ob die Kirchengründer diesen Aspekt bei der Wahl des Standorts ihres Gotteshauses zu berücksichtigen versuchten, ist fraglich. Belegt ist nur, dass viele christliche Heiligtümer an Orten errichtet wurden, welche mit besonderen Erscheinungen oder Ereignissen in Verbindung gebracht wurden. Ausschlaggebend bei dem Bau der Kirche war dabei die Ausrichtung nach Osten, da man von dort die Rückkehr des Messias erwartete.
Ungeachtet der jeweiligen Glaubensrichtung und Überzeugung, Tatsache ist, dass die Kirche für viele Menschen einen Kraftort darstellt. Ob unter dem christlichen Gotteshaus verlaufende Energielinien dafür verantwortlich sind oder die einzigartige Schönheit der umliegenden Natur die Besucher mit Ehrfurcht erfüllt und sie von der Gegenwart einer höheren Gewalt überzeugt oder ob es de facto der Glaube an den einen Gott ist, in dessen Namen die Kirche erbaut wurde, ist letztendlich unbedeutend.
Was wirklich zählt ist das Potential, welches das christliche Gotteshaus als Zufluchtsort für alle Ruhe- und Ratsuchenden zu bieten hat. Gerade in der gegenwärtigen Gesellschaft, welche von Leistungsdruck, Konkurrenzdenken und stressbedingten Erkrankungen geprägt ist, sind Orte, welche den Menschen eine Zeit der Stille ermöglichen, zwingend erforderlich. Entsprechend bieten Kirchen sowohl gläubigen Christen als auch Andersdenkenden einen offenen Raum zur Meditation und Andacht.
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