Die Pfarrkirche St. Verena in Risch
Die Ortschaft Risch liegt im Kanton Zug, gleichsam genau auf der landschaftlich-geographischen Grenze zwischen dem Mittelland und den Schwyzer Voralpen. Die ältesten Siedlungsspuren um Risch entstammen dem 4. Jahrtausend v.d.Z. und werden der sogenannten Pfyner Kultur und nachfolgend der Horgener Kultur zugerechnet. Und auch für die nachfolgenden Jahrtausende, über die Bronzezeit und das Mittelalter hinweg, hat in der Umgebung von Risch eine kontinuierliche Besiedelung stattgefunden.
Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarrkirche St. Verena als „Ecclesia Rishe“ erscheint im Jahr 1159. Die Anfänge der Kirche als Kraftort liegen dabei jedoch noch viel weiter zurück, in der karolingischen Zeit. Der Ursprungsbau der Pfarrkirche St. Verena aus dem 8. Jahrhundert weist 14 zeitgenössische Bestattungen auf. Der heutige Bau der Pfarrkirche St. Verena in Risch hat in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche Veränderungen erfahren und präsentiert sich in ihrem Inneren im Barock-Stil. Die exponierte Lage der Kirche lässt einen umfassenden und unverbauten Blick über den See zu. Mit ihrer Nähe zu den grosszügigen Parkanlagen von Schloss Buonas präsentiert sich die Pfarrkirche St. Verena als eindrucksvoller Kraftort. Das Geläut der Pfarrkirche St. Verena schallt weit über den Zuger See hinweg. Die Patronin der Pfarrkirche St. Verena in Risch ist seit dem 8./9. Jahrhundert die gleichnamige Heilige.
Die Legende der heiligen Verena
Die Legende der hl. Verena führt dabei in das 4. Jahrhundert nach Christus zurück. In Theben als Christin geboren, verliess sie ihre Heimatstadt als junge Frau und folgte ihrem Verlobten Viktor, der Soldat in der Thebäischen Legion war, in Richtung Norden. Der Thebäischen Legion gehörten zahlreiche Christen an. In Mailand liess sich Verena zunächst nieder und kümmerte sich dort um die Opfer der Christenverfolgung, während die Soldaten weiter nördlich zogen. In Saint-Maurice (lat. Agaunum) lagerten die Truppen, unter der Führung des Kaisers Maximian, der sie vor der bevorstehenden Schlacht zum Opfer an die römischen Götter aufforderte. Da die Thebäische Legion vornehmlich aus Christen bestand, verweigerten sie das Opfer. Zur Strafe wurde die Dezimation angewandt, bei der jeder Zehnte der Legion öffentlich für das Kollektiv bestraft wurde – meist durch Exekution. Dies wiederholte der Kaiser nach einer erneuten Weigerung nochmals. Schliesslich liess der Kaiser die gesamte Legion hinrichten. Nach einigen anderen Legenden entkamen Teile der Legion, deren weitere Geschichte sich mit anderen Städten, wie beispielsweise Solothurn (lat. Salodurum), verband.
Als Verena von dem Schicksal der Truppen erfuhr, reiste sie an die Orte des Geschehens und bestattete die Toten. Schliesslich liess sie sich in der Nähe von Solothurn in einer Höhle nieder und widmete sich der Heilung von Kranken und der Versorgung von Armen. Die benötigten Mittel tauschte sie gegen ihre Handarbeiten ein. Auch an diesem Kraftort wurde der Heiligen eine Wallfahrtsstätte gewidmet und die angrenzende Schlucht nach ihr benannt. Ein weiterer Kraftort ihres Wirkens in dieser Region war, nach einer Station auf einer Insel bei Koblenz am Rhein (CH), das heutige Bad Zurzach (kelt. Tenedo), wo sie verstarb.
Bereits seit dem 5. Jahrhundert ist in den Ortschaften der heutigen Schweiz eine ausgeprägte Verehrung der Heiligen Verena belegt. Das Patrozinium der Pfarrkirche St. Verena in Risch wird alljährlich am Namenstag der Heiligen, am 1. September, abgehalten. Die Pfarrkirche St. Verena versteht sich als Kraftort, an dem Begegnung mit Gott und den Mitmenschen ermöglicht wird.
Tipp: Neben der Kirche steht ein grosser Thuyabaum. Der Baum hat eine derart starke Ausstrahlung, dass in seiner nächsten Nähe der Biometer einen Wert von 20’000 Boviseinheiten angibt!
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